Sogar in Hamburg hat es jetzt geschneit, es ist also auch bei uns offiziell Winter. Gut, noch verwandelt sich der Schnee schneller in Matsch als man gucken kann, aber ich gebe die Hoffnung noch nicht auf, dass wir diesen Winter mit dem Kind durch fluffigen Schnee toben können. Damit unser und eure kleinen Wuselkinder draußen nicht frieren, habe ich euch zusammengestellt wie man kleine Kinder im Winter richtig anzieht, damit sie warm und trocken bleiben.
Zwiebellook – So ziehst du Kinder im Winter richtig an
Viele dünne Schichten Kleidung wärmen besser, als eine richtig dicke. Zwischen den Kleidungsschichten entstehen kleine Zwischenräume mit Luft, die isolierend wirken. Außerdem kann man besser auf die Temperaturunterschiede zwischen draußen und drinnen reagieren. Das Kind muss in der beheizten Wohnung oder bei einem langen Bummel durch das Einkaufzentrum nicht im dicken Pullover schwitzen, sondern kann einfach eine Schicht ablegen. Das sollte man auch immer machen, denn wenn man verschwitzt wieder nach draußen geht, kühlt der Schweiß den Körper aus.
Die Faustregel beim Anziehen von Babys und Kleinkindern: Unter null Grad immer eine Schicht mehr anziehen, als wir es selbst tun. Natürlich gibt es auch schon bei den Kleinsten kleine Heizungen und Frostbeulen, da kommt dann eben eine Schicht mehr oder weniger an.
Warme Unterwäsche aus Wolle und Seide
Die unterste Schicht sollte immer warme Unterwäsche sein. Bei Babys und Kleinkindern ist lange Unterwäsche in Form eines Bodies und enger Leggings/ langer Unterhose aus Wolle oder einem Mix aus Wolle und Seide am besten. Die Materialien wirken temperatur- und feuchtigkeitsregulierend. Sie halten warm, lassen Kinder aber auch in beheizten Räumen nicht überhitzen. Baumwolle hat eine geringere isolierende Eigenschaft und wirkt kühlend, wenn sie Schweiß aufnimmt. Wolle hingegen fühlt sich auch mit etwas Feuchtigkeit nicht nass an und hält weiterhin warm.
Wollsocken
Auch an den Füßen ist Wolle das Material der Wahl. In dicken Winterschuhen oder Gummistiefeln schwitzen Füße schnell. Baumwollsocken saugen sich voll und werden nass und die kleinen Füße werden schnell kalt. Außerdem kann man sich mit feuchten Füßen schneller wunde Stellen oder Blasen laufen. Wollsocken nehmen die Feuchtigkeit auf, speichern sie und lassen die Füße trocken bleiben.
Wir bevorzugen die Kombination aus Leggings und Socken, da unser Kind sehr gerne barfuß läuft und zuhause zusammen mit den Schuhen auch direkt die Socken auszieht. Mit einer Fußbodenheizung ist das auch im Winter in einer Erdgeschosswohnung vollkommen okay.
Wollwalk- oder Wollfleece-Overall – Die perfekte Winterkleidung, nicht nur für Babys
Generell kann ich Winterjacken für Babys und Kleinkinder nicht empfehlen, wenn es draußen richtig kalt ist. Babys sind im Winter am besten mit einem Overall aus Wollwalk oder Wollfleece für draußen gerüstet, aber auch für Kleinkinder, die schon selbst die Welt entdecken, sind sie eine gute Wahl. Sie sind nicht so dick und lassen dem Kind viel Bewegungsfreiheit zum Toben, Laufen und Klettern. Gerade bei Tragekindern ist ein Anzug aus Schurwolle sehr praktisch. In Trage und Tuch würde ein dicker Schneeanzug drücken und unangenehme Falten werfen. Trägt man noch, ist es eine gute Idee den Overall eine Nummer größer zu nehmen, damit die Beine auch angewinkelt noch ganz bedeckt sind. Beim Rumlaufen kann man die zu langen Ärmel und Beine einfach umkrempeln.
Trotz der Dünne halten die Overalls schön warm. Und in einem Wollwalk-Anzug kann man auch durch den Schnee toben und bleibt nicht nur warm sondern auch trocken. Das enthaltene Lanolin (Wollfett) in der Schurwolle macht den Wollwalk-Overall wasser- und schmutzabweisend.
Widererwarten müssen die Anzüge auch nicht oft gewaschen werden. Sind sie schmutzig, lässt man den Schmutz einfach trocknen und klopft und bürstet ihn heraus. Das Material hat eine selbstreinigende Funktion. Muss der Anzug doch mal in die Wäsche, dann am besten kalt und mit der Hand, oder im Handwaschgang waschen und ein extra Wollwaschmittel mit Lanolin benutzen, damit das Material nicht sein schützendes Wollfett verliert. Zum Trocknen zieht man den Anzug wieder ordentlich in Form und lässt ihn liegend trocknen. Ich musste weder letzten Winter, noch diesen unsere Wollwalk- und Wollfleece-Overalls waschen.
Für Kinder die schon selbst auf Toilette gehen können, sind Zweiteiler aus Wollwalk die bessere Wahl. Es gibt viele schöne Jacken und Hosen aus dem Material.
Ein weiterer Vorteil von Kleidung aus Wollwalk und Wollflece: Die Sachen müssen bei einer kurzen Autofahrt nicht ausgezogen werden. Wer sich selbst oder Babys und Kinder in dicken Jacken anschnallt, spielt bei einem Unfall mit dem Leben. Der Gurt kann bei so dicker Kleidung nicht eng genug angezogen werden und bei einem Aufprall wird die Kleidung zusammengestaucht, zwischen Gurt und Körper entsteht ein großer Zwischenraum und ein sicherer Halt ist nicht mehr gegeben. Worauf man allgemein beim Autofahren mit Kind und speziell im Winter achten sollte, habe ich euch letztes Jahr in dem Artikel Sicher mit Baby im Auto unterwegs aufgeschrieben.
Schneeanzug – Der Klassiker der Winterkleidung
Der absolute Klassiker der Winterkleidung für Kinder ist der Schneeanzug. Für Babys finde ich sie vollkommen ungeeignet, aber unser kleines Wuselkind hat für diesen Winter einen bekommen. Man kann auch ganz hervorragend in Wollwalk durch den Winter kommen, aber Winter ist nicht nur blauer Himmel und Pulverschnee, sondern auch viel Matsch, Regen und große Pfützen, gerade hier in Hamburg. Bei Dauerregen und Matsch finde ich Schneeanzüge wirklich toll und in der KiTa werden sie von den Erziehern den Walksachen vorgezogen. Bei Hamburger Schmuddelwetter und einer Tour durch alle Matschpfpützen der Stadt müsste noch eine Matschhose über den Walk-Overall und das ist eben eine Schicht mehr, die die Erzieher dem Kind anziehen müssten.
In einem dicken Schneeanzug ist die Bewegungsfreiheit nicht so groß wie in einem Overall aus Schurwolle, es gibt aber auch viele Modelle die flexibel und nicht so dick sind und trotzdem warm und trocken halten. Ich persönlich bin kein Freund von dick wattierte Anzügen. Achtet darauf das die Nähte versiegelt sind und sie nicht nach einiger Zeit Feuchtigkeit durchlassen. Auch der Reißverschluss sollte Wasserfest sein und die Bündchen an Beinen und Armen am besten verstellbar, damit sie eng anliegen und keinen Schnee unter den Anzug lassen. Der Reißverschluss sollte außerdem einen Kinnschutz haben, damit das Metall nicht an die Haut kommt.
Mütze und Schal – Die richtigen Accessoires für den Winter
Über den Kopf entweicht die meiste Körperwärme, eine Mütze ist also im Winter unerlässlich. Ich setzte auch hier auf Wolle und ihre wundervolle wärmende und temperaturregulierende Eigenschaften. Die meisten Kinder sind keine Mützenfans und damit sie sich die Mütze nicht im Minutentakt wieder vom Kopf ziehen oder sie beim wilden Spielen verlieren, finde ich Mützen mit einem Band sehr praktisch. Die Ohren sollten immer bedeckt sein und die Mütze am besten weit in den Nacken gehen. Schlupfmützen sind eine toller Mix aus Mütze und Schal, aber nicht jedes Kind mag die Enge um den Hals. Damit der aber auch schön warm bleibt sollte auch ein Schal zur Winterausstattung gehören.
Handschuhe und Alternativen für Handschuhverweigerer
Gegen kalte Finger helfen Handschuhe. Kleine Hände passen am besten in Fäustlinge. Wenn man nicht gerade zum Toben raus geht, sind Fäustlinge aus Wolle praktisch, für Ausflüge in den Schnee sind wasserabweisende Fäustlinge aus Polyamid eine gute Wahl. Natürlich gibt es auch Handschuhhasser. So einen haben wir zuhause. Ich lasse die langen Ärmel vom Schurwolle-Overall über seine Hände reichen, wenn wir unterwegs sind. Einige Handschuhverweigerer tragen gerne Pulswärmer mit Daumenloch und Fingerlose Handschuhe.
Warme Winterschuhe für Kleinkinder
Gefütterte Winterschuhe gehören in jede Wintergarderobe. Bei Laufanfängern sollte zusätzlich zu einer rutschfesten Sohle auch auf die Flexibilität geachtet werden. In dicken Schuhen durch Schnee lässt sich ohnehin nicht so gut laufen und wenn dann auch noch die Sohle unflexibel ist, landet man öfter auf der Nase. Bei allen Kinderschuhen sollte man außerdem immer darauf achten, dass sie auch wirklich passen und nicht zu klein, und zu schmal, oder zu weit sind. Breite Füße in schmale Schuhe stecken ist genauso unangenehm und schädlich wie große Füße in zu kleine Schuhe zu packen. Zu groß und zu weit sorgt für einen unsicheren Halt. Damit die Füße außerdem trocken bleiben, sollte auf ein Wasserabweisendes Material geachtet werden.
Wind- und Wetterbalsam für Kleinkinder, Babys und Mamas und Papas
Im Winter braucht auch das Gesicht besonderen Schutz. Der Wechsel zwischen warmer Heizungsluft und kaltem Wind strapaziert die Haut. Ein guter Wind- und Wetterbalsam schützt und pflegt die Haut. Am besten sind Fettcremes ohne Wasseranteil. Das Wasser verdunstet auf der Haut und kühlt diese aus und kann sogar frieren. Sobald es draußen eisig wird, schmiere ich das Gesicht und die Hände vom Kind mit dem Calendula Wind- und Wetterbalsam von Weleda ein. Ich liebe den Geruch und das enthaltene Lanolin und Bienenwachs schützt die Haut hervorragend und lässt sie gleichzeitig noch atmen. Der Balsam ist besonders sanft und auch für ganz kleine Babys geeignet. Die Creme ist übrigens auch für Eltern toll, wenn es lange nach draußen geht. Man glänzt zwar wie ein Honigschinken, aber das Gesicht friert nicht so furchtbar und als Lippenpflege ist der Balsam auch erste Sahne.
4 – Schlupfmütze aus Schurwolle von Pickapooh | 5 – Woll-Mütze von Pickapooh | 6 – Woll-Overall von Engel |
7 – Schneeanzug von Finkid | 8 – Fäustlinge aus Wollfleece von Pickapooh | 9 – Fäustlinge von Finkid |
10 – Schal aus Schurwolle von Pickapooh | 11 – Gefütterte Lauflernboots von Ricosta | 12 – Wind- und Wetterbalsam von Weleda
*Dieser Beitrag ist in Kooperation mit tausendkind entstanden.